Op-US

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Was ist Op-US?

Opioidhaltige Analgetika – Untersuchung zu Entwicklungstrends in der Versorgung bei nicht-tumorbedingten Schmerzen

Opioidhaltigen Analgetika kommt in der Behandlung starker Schmerzen eine wichtige Bedeutung zu. Gleichzeitig besteht insbesondere in der Langzeittherapie (> 12 Wochen) das Risiko für Komplikationen und Nebenwirkungen, zu denen auch Missbrauch, Fehlgebrauch und Abhängigkeit gehören. Daher ist die Verordnung von opioidhaltigen Analgetika in Deutschland streng geregelt. Sie werden nur dann eingesetzt, wenn andere Wirkstoffe zur Schmerzbekämpfung nicht mehr ausreichen.

In der Vergangenheit wurden opioidhaltige Analgetika eher zurückhaltend verordnet, inzwischen jedoch ist eine Zunahme zu beobachten. Unklar ist, ob eine Über-, Unter und/oder Fehlversorgung vorliegt, also zu viele oder zu wenige Verschreibungen stattfinden oder Verschreibungen eher schadhaft als nützlich für bestimmte Patient*innen sind.

Im Projekt Op-US soll die Versorgungssituation mit opioidhaltigen Analgetika für Personen mit nicht-tumorbedingten Schmerzen untersucht werden. Neben der Betrachtung der Versorgungssituation auf Basis von Abrechnungsdaten wird auch die Perspektive der Patient*innen und der Leistungserbringer*innen einbezogen. Unter anderem wird analysiert, ob es patientenseitige und/oder strukturelle Faktoren gibt, die zu Über- und/oder Fehlversorgung in der Langzeitbehandlung beitragen. Die Fragestellungen sind:

  • Wie ist das Versorgungsgeschehen mit opioidhaltigen Analgetika für Personen mit nicht-tumorbedingten Schmerzen?
    • An welchen Stellen im Gesundheitssystem werden die Verordnungen der opioidhaltigen Analgetika als Akutbehandlung oder als Langzeittherapie vorgenommen (ambulant/stationär, Facharztgruppe/Krankenhausabteilung)
    • Gibt es Hinweise auf Über- und/oder Fehlversorgung in der Kohorte der Versicherten einer großen Krankenkasse?
    • Zeigen sich in den Versorgungsprozessen von Patienten mit nicht-tumorbedingten Schmerzen mit opioidhaltigen Analgetika Faktoren, die sich auf die Gefahr von Missbrauch, Fehleinnahmen oder Abhängigkeitserkrankungen auswirken?
    • Gibt es Hinweise auf patientenseitige und/oder strukturelle Aspekte, die in Zusammenhang mit der Versorgung von Patient*innen mit nicht-tumorbedingten Schmerzen mit opioidhaltigen Analgetika stehen?
    • Erfolgt eine leitliniengerechte Betreuung von Patient*innen mit nicht-tumorbedingten Schmerzen im Rahmen der Langzeittherapie mit opioidhaltigen Analgetika (bspw. Vereinbarung von Therapiezielen, Aufklärung Fahrsicherheit, arbeitsplatzrelevante Aspekte, regelmäßige Therapieüberwachung, Maßnahmen bei Fehlgebrauch oder Missbrauch (spezifische Maßnahmen – Deutsche Schmerzgesellschaft 2015)
  • Gibt es Rahmenbedingungen oder hemmende Faktoren, die einer leitliniengerechten Versorgung entgegenstehen?

Darauf aufbauend sollen Vorschläge sowohl für Versorgungsstrategien für die betroffenen Patientengruppen als auch hinsichtlich entsprechend angepasster, eine angemessene Versorgungslage fördernder Rahmenbedingungen entwickelt werden.

Das Projekt sieht eine Analyse von Routinedaten der Krankenkasse DAK-Gesundheit sowie die Befragung von Patient*innen und Leistungserbringer*innen vor. Dabei stehen insbesondere die Häufigkeit und die Art der Fehlversorgung, etwaige Unterschiede bezüglich der Patientencharakteristika, Missbrauch, Fehlgebrauch und Abhängigkeitserkrankungen im Fokus. Es erfolgt ebenfalls eine Betrachtung der patientenseitigen und versorgungsstrukturellen Faktoren, welche die Durchführung einer Langzeittherapie mit opioidhaltigen Analgetika und ihrer Leitliniengerechtigkeit beeinflussen.

Ziel des Projektes ist es, Möglichkeiten für eine leitliniengerechte Versorgung aufzuzeigen und eine solide Wissensbasis zu schaffen. Daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen sollen dazu beitragen, die Versorgung mit opioidhaltigen Analgetika bei nicht-tumorbedingten Schmerzen insgesamt zu verbessern.

Dieses Projekt wird vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G‑BA) für drei Jahre gefördert. (Förderkennzeichen 01VSF19059)

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