Befragung & Methodik
Arbeitspakete und Ablauf
Routinedatenanalyse
Ziel der Routinedatenanalyse ist es, eine Übersicht über das Verordnungsgeschehen mit opioidhaltigen Analgetika bei nicht-tumorbedingten Schmerzen in der Langzeitanwendung zu schaffen. Es erfolgen hierbei Differenzierungen z. B. hinsichtlich des Alters, des Geschlechts oder medizinischer Diagnosen. Als Datengrundlage dienen quasi anonymisierte Routinedaten von Versicherten der DAK ab 18 Jahren. Es werden zudem nur Versicherte einbezogen, die zwischen Januar 2018 und Juni 2019 opioidhaltige Analgetika in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen verschrieben bekommen haben. Die Routinedaten umfassen dabei Stammdaten, stationäre und ambulante Abrechnungsdaten, Arzneimittel-, Heilmittel-, Hilfsmittel- und Reha-Verordnungen, sowie Daten zu Arbeitsunfähigkeit und Krankengeld.
Ärzt*innenbefragung
Im Rahmen der Befragung werden 1.800 hausärztlich tätige Ärzt*innen- sowie Fachärzt*innen aus den Fachgebieten Orthopädie / Orthopädie und Unfallchirurgie, Neurologie und Anästhesiologie befragt. Ergänzend werden auch in der ambulanten Versorgung tätige Schmerzmediziner*innen in die Befragung eingeschlossen. Aufbauend auf zuvor durchgeführten Leitfadeninterviews mit Expert*innen adressiert der Fragebogen die Umsetzung der Versorgungsstandards sowie Hürden und Hindernisse leitliniengerechter Versorgung. Die Ergebnisse sollen zusammen mit den anderen Analysen in die Entwicklung von zielgruppenspezifischen Versorgungsstrategien und Reformansätzen einfließen.
Versichertenbefragung
Um auch die Patientenperspektive zum Behandlungsgeschehen mit abbilden zu können, findet zudem eine Befragung unter DAK-Versicherten (ab 18 Jahren) statt. Die Befragung richtet sich an die Versicherten, denen 2020 in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Quartalen opioidhaltige Analgetika aufgrund von starken Rücken- und/oder Arthroseschmerzen verschrieben wurden. Inhalte des Fragebogens umfassen die Schmerzsituation, Versorgungssituation und -qualität, Lebensqualität, Suchtproblematik und soziodemografische Daten der Versicherten sowie die Leitliniengerechtigkeit der Behandlung. Für dieses Vorhaben werden 2.300 Versicherte postalisch kontaktiert. Im Anschluss sollen die Antworten der Teilnehmenden mit Abrechnungsdaten der DAK Gesundheit im Umfang der oben beschriebenen Routinedatenanalyse kombiniert werden.
Entwicklung von Versorgungsstrategien und Reformansätzen
Ergänzend zur bisherigen Versorgung sollen Alternativen erarbeitet werden, bei denen neben weiteren Aspekten vor allem die Leitliniengerechtigkeit im Mittelpunkt steht. Ausgangspunkt sind die vorangegangenen Analysen mit Fokus auf die identifizierten Patientengruppen, die fehlversorgt sind und solche, die potentielle Risiken für Fehlversorgung aufweisen.
Weiterhin werden unterstützend dazu konkrete Handlungsempfehlungen für die Implementierung der Versorgungsstrategien erarbeitet. Diese sollen sich auf gesundheitspolitische Szenarien stützen, die in Expertenworkshops mit Ärztevertreter*innen, Patientenvertreter*innen oder weiteren Interessengruppen diskutiert und entwickelt werden.